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Ostdeutschland bei Bahnsicherheit besonders benachteiligt

09. Februar 2011  Allgemein
11.02.09 Bahnsignal

jurec / pixelio.de

„Mit dem tragischen Eisenbahnunfall in Hordorf erleben wir einen Skandal auf drei Ebenen“, erklĂ€rt Sabine Leidig anlĂ€sslich der heutigen Debatte im Verkehrsausschuss zum EisenbahnunglĂŒck vom 29. Januar 2011. „Hordorf zeigt: Die Deutsche Bahn AG spart bei der Sicherheit, die Expansion ins Ausland ist ihr wichtiger als die Sicherheit im Inland und die Sicherheit auf westdeutschen Strecken wichtiger als die auf ostdeutschen.“ Die verkehrspolitische Sprecherin der DIE LINKE weiter:

„Die Expansion ins Ausland ist der Bahn wichtiger als die Sicherheit im Inland. Allein 2010 investierte die Bahn in den Kauf auslĂ€ndischer Unternehmen mit drei Milliarden Euro hundertmal mehr als eine flĂ€chendeckende PZB-Ausstattung kosten wĂŒrde.

Die Bahn spart bei der Sicherheit und nimmt so den Tod von Menschen in Kauf. Die Bahn diskutiert seit rund zwei Jahrzehnten ĂŒber eine flĂ€chendeckende Ausstattung mit PZB. Sie hat die entsprechende Investition immer wieder hinausgezögert, um ein paar Millionen Euro zu sparen. Ursache ist laut dem Nachrichtenmagazin ‚Der Spiegel‘ (6/2011) die ‚Fixierung auf den Börsengang‘.

Die Bahn verfolgt zudem eine extrem diskriminierende Philosophie in Sachen Sicherheit auf der Schiene. Laut DB AG befinden sich 80 Prozent der eingleisigen Bahnstrecken ohne PZB in Ostdeutschland. Unter BerĂŒcksichtigung der ungleichen GrĂ¶ĂŸenverhĂ€ltnisse von Ost- und Westdeutschland heißt das: Ein Bahnfahrer in den neuen BundeslĂ€ndern fĂ€hrt mindestens zehn Mal so oft auf Schienenstrecken, die nicht mit einem solch elementaren Sicherungssystem ausgestattet sind. Entsprechend grĂ¶ĂŸer ist das Risiko, in einen Bahnunfall dieser Art verwickelt zu werden. Wenn Bahnchef RĂŒdiger Grube im ZDF-Magazin ‚Frontal21‘ behauptet, dies habe mit den Demontagen nach dem Zweiten Weltkrieg zu tun, ist das schlicht Unsinn. Wenn er ankĂŒndigt, die Bahn werde bei der PZB-AusrĂŒstung ‚einen Schlag zulegen‘, dĂŒrften die Angehörigen der Hordorf-Opfer dies als blanken Hohn empfinden.“

Keine Einbahnstraße in die Armut

07. Februar 2011  Allgemein
Gerd Altmann/moshxl.de / pixelio.de

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„Leiharbeit darf keine Einbahnstraße in die Armut bleiben“, sagt Jutta Krellmann, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE fĂŒr Arbeit und Mitbestimmung angesichts einer aktuellen DGB-Studie zur Leiharbeit. Krellmann weiter:

„Die Leiharbeitsfirmen bereichern sich auf Kosten der BeschĂ€ftigten und die Politik sieht tatenlos zu. Wenn die Bundesregierung sich weiterhin weigert, Leiharbeiter effektiv vor Lohndumping zu schĂŒtzen, macht sie sich an dieser ‚Verarmung durch Arbeit‘ mitschuldig. Auch ein Branchenmindestlohn fĂŒr die Leiharbeit ist keine geeignete Antwort, da er diese besonders perfide Form der Ausbeutung nur zementiert und bereits bestehende gute TarifvertrĂ€ge unter Druck setzt.

Trotz gleicher Arbeit verdienen Leiharbeiter oft nur halb so viel wie ihre fest angestellten Kollegen. Wenn jeder achte Leiharbeiter mit Hartz IV aufstocken muss, ist das Armut per Gesetz und gehört abgeschafft. Die Studie des DGB zeigt deutlich, dass eine Gleichstellung von Leiharbeitern mit den StammbeschĂ€ftigten eines Betriebes ab dem ersten Tag die einzige Lösung ist. Der Vorschlag, ‚Equal Pay‘ erst nach drei Monaten vorzuschreiben, ist absurd, weil ĂŒber die HĂ€lfte aller Leiharbeitnehmer gar nicht so lange in einem Betrieb bleiben.

DIE LINKE setzt sich fĂŒr Equal Pay in der Leiharbeit ab dem 1. Tag ein und fordert darĂŒber hinaus einen flĂ€chendeckenden gesetzlichen Mindestlohn.“

Im Politiktheater bleibt fĂŒr Versicherte und Patienten alles beim Alten

07. Februar 2011  Allgemein
Thorben Wengert / pixelio.de

Thorben Wengert / pixelio.de

„Die Zweiklassenbehandlung zwischen privat und gesetzlich Versicherten muss ein Ende haben. Die VorschlĂ€ge der SPD, Ärzten und KrankenhĂ€usern mit Geldstrafen zu drohen, sind dafĂŒr ungeeignet. Das ist nur schlechtes Politiktheater. Wenn man die Zweiklassen-Medizin abschaffen will, muss man die privaten Vollversicherungen abschaffen“, erklĂ€rt Martina Bunge zum Gesetzentwurf der SPD zur medizinischen Versorgung. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Der Vorschlag der SPD, KassenĂ€rzte zu bestrafen, ist praktisch gar nicht umsetzbar und somit heiße Luft. Die KrankenhĂ€user finanziell zu belasten, verschlechtert die Versorgung und verbessert nichts. Wenn man die Zweiklassenmedizin nicht will, muss man an die Wurzel der Ungleichbehandlung und die privaten Krankenvollversicherungen abschaffen. Das wĂ€re konsequent. Aber offensichtlich geht es der SPD nicht um gute Gesundheitspolitik, sondern um Bodengewinn im populistischen Wettlauf mit der CDU. Was aber bei der Gesundheitspolitik einer großen Koalition fĂŒr die Versorgung der Menschen herauskommt, haben Patienten und Versicherte lange genug sehen können: eingeschrĂ€nkte Kassenleistungen, ZusatzbeitrĂ€ge und sonst gar nichts.“