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Die Kanzlerin spaltet Europa

18. Januar 2011  Allgemein
Gerd Altmann / pixelio.de

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„Statt sich klar und unmissverstĂ€ndlich zum Euro zu bekennen, fĂŒhrt die Kanzlerin ein schĂ€biges Hin und Her auf und stranguliert die von der Euro-Krise besonders betroffenen LĂ€nder“, erklĂ€rt Barbara Höll, Mitglied des Vorstandes und steuerpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum Treffen der EU-Finanzminister. „Die Kanzlerin wird immer mehr zur grĂ¶ĂŸten Gefahr fĂŒr Europa, weil sie sich ihr Handeln direkt von den FinanzmĂ€rkten diktieren lĂ€sst.“ Höll weiter:

„Die Verordnung von Sparpaketen, die Ausweitung von Schuldenbremse und Agenda 2010 auf ganz Europa sprengen Europa wirtschaftlich, sozial und politisch. Der Rettungsring Ă  la Merkel zieht die Euro-Zone unter Wasser. Die Bevölkerungsmehrheit in Europa soll fĂŒr die Euro-Rettung haften, die Banken werden weiter gefĂŒttert.

Die Bundesregierung darf einer gemeinsamen Koordinierung der Wirtschaftspolitik nicht lĂ€nger im Weg stehen. Erste Voraussetzung dafĂŒr ist, dass Deutschland beim Abbau der wirtschaftlichen Ungleichgewichte vorangeht. Dazu gehören vor allem höhere Löhne einschließlich eines gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland und eine Verpflichtung auf ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht der EU-Mitgliedsstaaten, um die deutsche Binnenwirtschaft zu stĂ€rken und die Auslandsverschuldung der Euro-Partner zu reduzieren. DarĂŒber hinaus muss endlich, wie Frau Merkel damals selbst gefordert hat, eine Finanztransaktionsteuer eingefĂŒhrt werden, um die Spekulation bereits im Keim zu ersticken.

Um den bedrohten LĂ€ndern zu helfen, den Zinswucher der Banken auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu beenden und zugleich den Spekulanten Sand ins Getriebe zu werfen, muss die Bundesregierung ihren Widerstand gegen Euroanleihen aufgeben und einer EuropĂ€ischen Bank fĂŒr öffentliche Anleihen im begrenzten Umfang auch direkte Kredite an Krisenstaaten ermöglichen.“

Wirtschaftswunder bleibt aus

12. Januar 2011  Allgemein

Gerd Altmann / pixelio.de

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„Ein Wirtschaftswunder sieht anders aus. Die Aussichten fĂŒr 2011 sind nicht gut, weil die Bundesregierung die anderen LĂ€nder Europas zu unverantwortlichen Sparorgien zwingt und sich einer StĂ€rkung der deutschen Binnenwirtschaft verweigert“, so Sahra Wagenknecht zur Veröffentlichung der Zahlen fĂŒr das Bruttoinlandprodukt 2010. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Die Gefahren fĂŒr die konjunkturelle Entwicklung in 2011 sind groß. DafĂŒr ist die Bundesregierung verantwortlich. Die von ihr in fast allen europĂ€ischen LĂ€ndern erzwungenen Sparprogramme werden erst 2011 ihre volle destruktive Wirkung entfalten – auch in Deutschland. Dazu kommt, dass die Bundesregierung den BĂŒrgern in diesem Jahr durch die steigenden BeitrĂ€ge fĂŒr Krankenkasse und Arbeitslosenversicherung mehr Netto vom Brutto wegnimmt. Der Bund der Steuerzahler hat ausgerechnet, dass darunter insbesondere Geringverdiener leiden. Das ‚Jobwunder’ ist ein Aufschwung der prekĂ€ren BeschĂ€ftigung, besonders in der Leiharbeitsbranche. Das alles ist schlecht fĂŒr die Binnenwirtschaft. Aber genau diese mĂŒsste jetzt gestĂ€rkt werden – im Interesse der deutschen Bevölkerung und eines außenwirtschaftlichen Gleichgewichts in Europa.

Daher brauchen wir einen gesetzlichen Mindestlohn von zehn Euro. Deshalb muss die Trickserei beim Arbeitslosengeld II aufhören. Der Regelsatz muss auf 500 Euro angehoben werden. Deshalb brauchen wir öffentliche Milliardeninvestitionen in Bildung, ökologische Modernisierung und öffentliche Dienstleistungen, die durch eine MillionĂ€rssteuer finanziert werden können.“

Bundesregierung will permanete Bankenrettung

09. Januar 2011  Allgemein
©Gerd Altmann / pixelio.de

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„Die Dementis der Bundesregierung sind Salami-Taktik. Seit der Griechenland-Krise tĂ€uscht Merkel die Öffentlichkeit ĂŒber das Ausmaß der Euro-Krise“ kommentiert Michael Schlecht die Medienberichte, wonach die Bundesregierung Portugal unter den EU-Rettungsschirm drĂ€ngt. Der Chefvolkswirt der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Die Euro-Krise ist eine Party fĂŒr die Banken. Die Bundesregierung weigert sich, die Banken an die Kette zu legen. Die Euro-Rettung wird daher zum Fass ohne Boden. Bundeskanzlerin Merkel nimmt die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in Haftung, um die Agenda 2010 nach Europa zu exportieren. Die Bevölkerungsmehrheit soll die Euro-Rettung bezahlen, wĂ€hrend die Banken an den hohen Zinsen fĂŒr Krisenstaaten verdienen.

Die deutschen Billiglöhne und die europaweite Bankenrettung sind die wichtigsten Ursachen der Euro-Krise. Deutschland hat wegen der schlechten Lohnentwicklung dauerhaft mehr Waren und Dienstleistungen an Euro-Partner verkauft als von ihnen eingekauft. Dies hat selbst LĂ€nder mit gesunden Staatsfinanzen in die Schuldenfalle getrieben. Die Staaten haften nun fĂŒr die Auslandsverschuldung der privaten Haushalte und Unternehmen sowie die faulen Kredite der Banken. Die Banken leihen sich zudem billiges Geld bei der EuropĂ€ischen Zentralbank und verleihen es zu Wucherzinsen an Euro-Staaten.

DIE LINKE fordert eine Reform der Euro-Zone: Deutschland braucht höhere Löhne und eine Verpflichtung auf ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht. Eine EuropĂ€ische Bank fĂŒr öffentliche Anleihen sollte Euro-Staaten direkt mit Krediten versorgen, um Banken und Spekulanten die Finger zu verbrennen. Die Banken und Vermögenden mĂŒssen ĂŒber eine Bankenabgabe sowie eine MillionĂ€rssteuer zur Kasse gebeten werden, sonst droht Europa zu scheitern.“