„Statt sich klar und unmissverstĂ€ndlich zum Euro zu bekennen, fĂŒhrt die Kanzlerin ein schĂ€biges Hin und Her auf und stranguliert die von der Euro-Krise besonders betroffenen LĂ€nder“, erklĂ€rt Barbara Höll, Mitglied des Vorstandes und steuerpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum Treffen der EU-Finanzminister. „Die Kanzlerin wird immer mehr zur gröĂten Gefahr fĂŒr Europa, weil sie sich ihr Handeln direkt von den FinanzmĂ€rkten diktieren lĂ€sst.“ Höll weiter:
„Die Verordnung von Sparpaketen, die Ausweitung von Schuldenbremse und Agenda 2010 auf ganz Europa sprengen Europa wirtschaftlich, sozial und politisch. Der Rettungsring Ă la Merkel zieht die Euro-Zone unter Wasser. Die Bevölkerungsmehrheit in Europa soll fĂŒr die Euro-Rettung haften, die Banken werden weiter gefĂŒttert.
Die Bundesregierung darf einer gemeinsamen Koordinierung der Wirtschaftspolitik nicht lĂ€nger im Weg stehen. Erste Voraussetzung dafĂŒr ist, dass Deutschland beim Abbau der wirtschaftlichen Ungleichgewichte vorangeht. Dazu gehören vor allem höhere Löhne einschlieĂlich eines gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland und eine Verpflichtung auf ein auĂenwirtschaftliches Gleichgewicht der EU-Mitgliedsstaaten, um die deutsche Binnenwirtschaft zu stĂ€rken und die Auslandsverschuldung der Euro-Partner zu reduzieren. DarĂŒber hinaus muss endlich, wie Frau Merkel damals selbst gefordert hat, eine Finanztransaktionsteuer eingefĂŒhrt werden, um die Spekulation bereits im Keim zu ersticken.
Um den bedrohten LĂ€ndern zu helfen, den Zinswucher der Banken auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu beenden und zugleich den Spekulanten Sand ins Getriebe zu werfen, muss die Bundesregierung ihren Widerstand gegen Euroanleihen aufgeben und einer EuropĂ€ischen Bank fĂŒr öffentliche Anleihen im begrenzten Umfang auch direkte Kredite an Krisenstaaten ermöglichen.“