Der Tod ist ein Meister aus Deutschland

19. März 2012  Allgemein

Jan van Aken

Martin Schemm  / pixelio.de

Martin Schemm / pixelio.de

„Weltweit kommt fast jede zehnte Waffe aus Deutschland. Das ist  verantwortungslos. Paul Celans Satz, „der Tod ist ein Meister aus Deutschland“, ist schreckliche Realität. Die Bundesregierung macht sich
mitschuldig an den unzähligen Toten in den Kriegen dieser Welt“, kommentiert Jan van Aken, außenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, den jüngsten Rüstungsbericht von SIPRI, nach dem das Volumen der globalen Waffengeschäfte in den vergangenen fünf Jahren um ein Viertel gewachsen ist. Van Aken weiter:

Ich-und-Du  / pixelio.de

Ich-und-Du / pixelio.de

„Damit ist Deutschland weiterhin drittgrößter Waffenexporteur weltweit. Die Kontrolle deutscher Waffenexporte ist einfach nur lächerlich. Sturmgewehre, Panzer und viele andere Rüstungsgüter werden in Kriegs- und Krisengebiete exportiert, an Menschenrechtsverletzer und Diktatoren. Jede Erklärung zur Abrüstung von Merkel und Westerwelle wird zur Farce – de facto rüstet die Bundesregierung mit jedem Waffenexport andere Länder auf und nicht ab. Deutschland liefert ganze Waffenfabriken und Panzer nach Saudi-Arabien, das jetzt sogar angekündigt hat, die syrischen Rebellen aufzurüsten. Deutschland verkauft Waffen an Krisenstaaten wie Griechenland und in Krisengebiete wie Indien und Pakistan. Das alles zeigt: Wir brauchen endlich klare Verbote und gesetzliche Regelungen gegen Rüstungsexporte. Die existierenden politischen Grundsätze sind halbseiden, zahnlos und stellen offensichtlich überhaupt keine Hürde für das Geschäft mit dem Tod dar.“

Workshop „prekäre Beschäftigung“

18. März 2012  OV Marbach-Bottwartal

Am Samstag fand in Ludwigburg ein Mitglieder-Workshop statt, an dem auch Mitglieder des Ortsverbandes Marbach-Bottwartal teilnahmen. Der Kath. Betriebsseelsorger Martin Zahner hielt zum Einstieg ein Impulsreferat zur „Kampagne prekäre Beschäftigung“ – Folgen für Gesellschaft und Arbeitnehmer. Das Deutschland Expotweltmeister ist hängt damit zusammen, dass es immer mehr schlechtbezahlte Leiharbeit, befristete Verträge, Minijobs, Werksverträge und Hartz IV Aufstocker gibt. DIE LINKE setzt sich seit ihrer Gründung für einen gesetzlichen Mindestlohn, für eine Millionärsteuer und für einen höheren Spitzensteuersatz ein. Wir LINKEN im Ortsverband Marbach-Botwartal  haben uns vorgenommen, verstärkt auf die Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen und wir suchen Mitstreiter und Mitstreiterinnen.

Am 18.April 2012 können Sie sich bei unserem Stammtisch im TSG-Heim in Steinheim ab 19.30 Uhr über uns informieren und mit uns diskutieren. Wir freuen uns über ihr Kommen.

Freiwilliger Schuldenschnitt ist ein Glücksfall allein für die Finanzmafia

10. März 2012  Allgemein

Sahra Wagenknecht

„Der freiwillige Schuldenschnitt für Griechenland ist eine Farce. Der Verzicht auf 53,5 Prozent der Schulden ist de facto ein Milliardengeschenk an die Finanzmafia. Hätte die ihre Forderungen auf dem Markt verkaufen müssen, hätte sie noch nicht einmal die Hälfte der ausstehenden Forderungen erhalten. Es ist also kein Wunder, dass fast 90 Prozent der beteiligten Banken, Hedgefonds und andere Zocker diesem Milliardengeschenk an sich selbst zustimmen“, kommentiert Sahra Wagenknecht das Ergebnis der sogenannten Privatsektorbeteiligung am Schuldenschnitt für Griechenland. Die Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Nach diesem vergoldeten Haftungsaustritt der Finanzmafia werden die europäischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler künftig für 85 Prozent der Schulden Griechenlands allein haften, und zwar für ein Land, dessen Zahlungsfähigkeit durch die maßgeblich von der Bundesregierung zu verantwortenden Kürzungsdiktate konsequent zugrunde gerichtet wird. Dazu kommt, dass die sogenannte Gläubigerbeteiligung die griechischen Schulden so gut wie nicht senkt. Einem Verzicht im Umfang von rund 100 Milliarden Euro stehen, bedingt durch die Rekapitalisierung und Absicherung der griechischen Banken, höhere Schulden in Höhe von rund 90 Milliarden Euro gegenüber.

DIE LINKE fordert ein sofortiges Ende der Kürzungsdiktate. Die Finanzierung der öffentlichen Haushalte in der Eurozone muss über eine öffentliche europäische Bank sichergestellt werden, die wiederum zinsgünstige Kredite bei der EZB erhält. Die Staatsschulden sind durch einen harten Schuldenschnitt und eine europaweite Vermögensabgabe für Millionäre drastisch zu senken. Im Fall Griechenlands muss der Staat von 75 Prozent seiner Schulden befreit werden. Die Finanzierung der öffentlichen Haushalte ist durch eine höhere Besteuerung von Reichen und großen Konzernen dauerhaft auf eine solide Grundlage zu stellen. Deutschland muss zudem geeignete Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Binnennachfrage ergreifen.“