In Berlin mobilisierte Greta Thunberg 10.000 Teilnehmer, dagegen war es nur ein kleiner Kreis, der sich in Murr zusammenfand. Trotzdem entwickelte sich ein intensiver Austausch. Gäste waren zwei Vertreter der Ludwigsburger Gruppe von „Fridays for future“, die über ihre Ziele und Entwicklungen berichteten. Vier Schülerstreiktage habe es hier schon gegeben, beteiligt seien etwa 400 Schülerinnen und Schüler, die sich vor allem über die sozialen Medien vernetzen und austauschen. Befürchtet wird von den jungen Leuten, dass sie die langfristigen Folgen des Klimawandels „ausbaden“ müssen. Sie hoffen, dass die Beteiligung an den Schülerstreiks auch langfristig zu einer „Politisierung“ beiträgt und zu Diskussionen in den Klassen führt. Ohne die Regelverletzung hätte die Bewegung wohl kaum Aufmerksamkeit erreichen können. Nachdem sie einigen Gegenwind aushalten mussten, fänden die Aktivisten nun inhaltliche Rückendeckung durch inzwischen 23.000 „Scientists for future“. Es gebe noch intensive Diskussionen über die konkreten Ziele. Die Beibehaltung der Atomkraft sei angesichts der Unfallrisiken und der Dauerbelastung nach dem Abriss jedenfalls keine Alternative, da waren sich die jungen Aktivisten mit Albrecht Klumpp von der Bürgerinitiative gegen das Atomkraftwerk Neckarwestheim einig.
Angestrebt wird von der Bewegung ein schnellerer Ausstieg aus der Kohleverbrennung zur Senkung des CO2-Ausstoßes und eine Verkehrswende hin zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs. Dass es da im Bottwartal noch viel zu verbessern gibt, merkten auch die Referenten, die lange auf ihren Bus zur S-Bahn nach Marbach warten mussten.