Schlagwort: Klimadebatte

Die Klimadebatte bei der LINKEN geht weiter

22. November 2019  Allgemein, OV Marbach-Bottwartal

DIE LINKE wollte bei ihrer zweiten Veranstaltung zum Thema Klima wissen, mit welchen technischen Möglichkeiten die Klimaziele erreicht werden können. Dazu hatten wir den Energieexperten Diplom-Ingenieur Heiner Blasenbrei-Wurtz aus Besigheim zu Gast.

84% der Treibhausgase kommen aus der Verbrennung von Fossilen Energieträgern: Kohle, Öl, Gas, in der Summe sind das in Deutschland ca. 900 Millionen Tonnen. Bei aller Diskussion über den Verkehr darf der Wärmebedarf bei der Gebäudeheizung und in der Industrie nicht vergessen werden. Trotzdem ist der Verkehr (hauptsächlich der PKW-Individualverkehr) ein zu beachtender CO2 Verursacher, da in diesem Sektor in den vergangenen 30 Jahren kaum eine Reduzierung erreicht werden konnte. Im Gegenteil: Seit 2010 steigen hier die Emissionen wieder an. Wie kann aber die Elektrifizierung und die Versorgung mit erneuerbarer Energie um das notwendige Maß erhöht werden?

Eines wurde unmissverständlich klar: Ohne massive staatliche Eingriffe in den Markt können die Klimaziele nicht erreicht werden. Wenn wir weiter darauf hoffen, dass uns der freie Markt hilft die viel zu hohe Klimagasbelastung zu reduzieren, dann führt das in die Sackgasse. Es wird einige geben die gut daran verdienen, aber der größte Teil der (Erd-)Bevölkerung wird darunter leiden. Unser Referent kritisierte, dass der Gesetzgeber den Zuwachs von Biogasanlagen z.B. in der Landwirtschaft nicht weiter fördert. Der Vorteil bei dieser Technik ist, dass sie regelbar und speicherfähig ist. Das geht bei Wind und Photovoltaik nicht, hier ist man auf das Wetter angewiesen. Weitere wichtige Technische Lösungen sind Blockheizkraftwerke (Kraft-Wärme-Kopplung) die gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen, die in das Netz eingespeist werden kann. Ebenso ist die Wärmedämmung wichtig. Ein Besucher berichtete aus eigener Erfahrung, dass er durch konsequente Dämmung an seinem Haus seit 1990 den Heizenergieverbrauch halbieren konnte.

Der Abend hat gezeigt: Die Technischen Möglichkeiten liegen schon lange in den Schubladen, bei der Umsetzung stehen wir jedoch immer noch ziemlich am Anfang. Denn in Summe sind wir in Deutschland bei Strom und Wärme zusammen genommen derzeit erst bei ca. 15% erneuerbare Energie: 85% wird immer noch aus Fossilen Energieträgern gewonnen.

Walter Kubach

DIE LINKE debattiert über das Klima

14. Oktober 2019  Allgemein, LINKE POLITIK
Markus Moskau

Am Donnerstag, den 10.10.2019 hatte der Ortsverband der Partei DIE LINKE. Marbach Bottwartal zur Klimadebatte eingeladen. Als besonderen Gast konnten wir den Klima-Aktivist Markus Moskau aus Asperg begrüßen. Markus Moskau, der im vergangenen Frühsommer sein Abitur erfolgreich absolviert hat berichtete einführend von der Gründung der FFF-Bewegung in Ludwigsburg am 20. Januar diesen Jahres. Er gab uns auch einen Einblick in die mittlerweile weltweite Organisationsstruktur. Aktuell zählt die Ludwigsburger Gruppe ca. 550 Menschen. In Baden-Württemberg gibt es 91 Regionalgruppen, bundesweit etwa 600. Die Ortsgruppen sind untereinander verbunden und schicken ihre VertreterInnen mit einem sogenannten ”Imperativen Mandat“ zu den jeweiligen zentralen Treffen. Soll heißen: Die Abgesandten (Delegierten) aus den jeweiligen Ortsgruppen müssen sich inhaltlich an die zuvor beschlossenen Vorgaben halten. Für DIE LINKE zeigt der rasante Aufstieg von FFF, wie wichtige Bewegungen, wenn sie auch auf der Straße sind, politischen Einfluss nehmen können. Die Bundespolitik musste reagieren, wenn auch das vorliegende Klimaschutzpaket lange nicht ausreichen wird. In der weiteren Diskussion wurde deutlich, dass gerade unsere Region in einem großen Dilemma steckt: Abhängigkeit vom privaten Autoverkehr mit Verbrennungsmotor und der gleichzeitigen sträflichen Vernachlässigung des ÖPNV. Wie die Umsteuerung von der Verbrennung von fossilen Brennstoffen auf klimaneutrale Technik genommen werden kann wird in unserer Partei intensiv diskutiert.

Klar sind  mindestens drei Punkte: 

1. Wir haben nur noch wenige Jahre Zeit. Der Umstieg muss jetzt beginnen.

2. Es darf kein weiteres Ausspielen von Klimaschutz und Sozialstaat geben.

3. Der öffentliche Druck muss aufrecht erhalten bleiben. Alle AKWs müssen wie geplant vom Netz.

Walter Kubach