Papiertiger-Opposition kann Fiskalpakt nicht stoppen

28. Mai 2012  Allgemein
 Sahra Wagenknecht

"Wer Wachstum will, muss den Fiskalpakt stoppen. Wer dem Fiskalpakt
zustimmt, ist für die Fortsetzung der Rezessionspolitik à la Merkel.
Da helfen auch keine Pseudo-Wachstumselemente. Die SPD verhält
sich in der Opposition wie ein Papiertiger", erklärt Sahra
Wagenknecht zu den Bedingungen, von denen die Sozialdemokraten ihre
Zustimmung zum Fiskalpakt abhängig machen. Die Erste Stellvertretende
Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:

	Marianne J.  / pixelio.de

Marianne J. / pixelio.de

"Frank-Walter Steinmeier macht vermeintliche Wachstumsmaßnahmen zur Bedingung für die Zustimmung der SPD-Fraktion zum Fiskalpakt. In der von ihm geforderten Größenordnung aber wären solche Maßnahmen angesichts der gigantischen Destruktionskraft der Kürzungs- politik nur Tropfen auf einem sehr heißen Stein. Außerdem werden solche Maßnahmen bereits in einem Arbeitspapier des Bundes- wirtschaftsministeriums gefordert. Mit einer solchen Luftnummer will sich die SPD die Zustimmung zu einem Vertrag abkaufen lassen, der die Mitbestimmungsrechte des Par- laments in zentralen Haushaltsfragen für immer ausschaltet. Die Bevölkerung verlöre dadurch die Möglichkeit, die Rezessionspolitik durch Wahlen zu beenden. Der Fiskalvertrag ist undemokratisch und verfassungswidrig. Wenn die SPD ihrer Rolle als Oppositionspartei ge- recht werden will, muss sie sich diese Erkenntnis endlich zu eigen machen und entsprechend handeln. DIE LINKE fordert einen sofortigen Stopp der Kürzungspolitik. Die Finanzierung der öffentlichen Haushalte in der Eurozone muss über eine öffentliche europäische Bank sichergestellt werden, die zins- günstige Kredite bei der EZB erhält. Nur so können die Staatsfinan- zen von der Diktatur der Finanzmärkte befreitwerden. Die Staatsschulden sind durch einen harten Schuldenschnitt und eine europaweite Vermögensabgabe für Millionäre drastisch zu senken. Private Großbanken müssen vergesellschaftet und die gesamte Finanzbranche streng reguliert werden. Deutschland muss darüber hinaus geeignete Maßnahmen zurStärkung der Binnennachfrage ergreifen."