Versagen der Geschäftsführung darf nicht belohnt werden

10. Januar 2013  Allgemein

Herbert Behrens

A. Fehmel / pixelio.de

„Den Rausschmiss des Flughafenchefs Rainer Schwarz mit einer Abfindung in Höhe von fast zwei Millionen Euro verbinden zu wollen, ist ein unfassbarer Skandal. Das Versagen des Flughafenchefs darf nicht auch noch belohnt werden. Allein seine Fehlentscheidungen im Rahmen der sogenannten Endspurtmaßnahmen sowie die von ihm zu verantwortenden Betrügereien beim Schallschutz kosten den Steuerzahler in diesem Jahr täglich zwei Millionen Euro“, so Harald Behrens, Verkehrsexperte der Fraktion DIE LINKE, zur Absetzung von Schwarz, für den eine Abfindungszahlung in Höhe von 1,8 Millionen Euro im Raume steht sowie der geplanten Rochade auf dem Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden. Behrens weiter:

Versagen der Geschäftsführung darf nicht belohnt werden
„Am Beispiel von Technikchef Horst Amman wird deutlich, dass es zu einem konsequenten Neustart mehr bedarf, als in der Führungsriege der Flughafengesellschaft das Personalkarussell anzuwerfen. Der einst als Heilsbringer gefeierte Manager wurde in einen Sumpf aus völlig funktionsunfähigen Strukturen geschickt. Statt ihn trockenzulegen, ging er völlig im selbigen unter. Das Drama um den neuen Hauptstadtflughafen ist Ausdruck völligen Versagens aller Beteiligten, auch der Bund als Anteilseigner kann sich von der Schuld nicht reinwaschen.

DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, es nicht bei der Ablösungsforderung des Geschäftsführers zu belassen, sondern durch die SoKo BER dabei mitzuwirken, den Weg für den notwendigen Neustart des Bauprojekts BER zu ebnen. Bevor die Bauarbeiten wieder starten, muss eine gründliche Bestandsaufnahme erfolgen und endlich tragfähige Baupläne erarbeitet werden. Es darf nicht länger der zweite Schritt vor dem ersten gemacht werden, nur um politisch festgesetzte Eröffnungstermine irgendwie halten zu können. Erst nach einer vollständige Anamnese kann der Patient BER vielleicht doch noch kuriert werden, der sich letztlich bereits seit Baubeginn auf der Intensivstation befindet.“