Der Kreisverband Ludwigsburg und der Ortsverband Marbach Bottwartal veranstalten anlässlich des Antikriegstags am 1. September eine Gedenkfeier in Benningen und zwei Abendveranstaltungen zum Thema „Die Türkei nach dem Putsch“ in Marbach und Ludwigsburg.
Die Gedenkfeier mit Kranzniederlegung findet um
17.15 Uhr in Benningen am NIE-WIEDER-KRIEG-Denkmal bei der Sporthalle in der Au
statt mit kurzen Ansprachen von Erhard Korn, Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg und Roland Blach, Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Baden-Württemberg.
Zum Thema „Die Türkei nach dem Putsch“ referiert aus erster Hand Gökay Akbulut, Referentin für Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung am 1. September 2016
um 18.00 Uhr im Cafe Provinz in Marbach
um 20.00 Uhr in den Kronenstuben in Ludwigsburg
Mit dem Militärputsch am 15. Juli erreichten die machtpolitischen Grabenkämpfe in der Türkei ihren Höhepunkt. Nach seinem Scheitern erweckt Präsident Erdogan den Eindruck, durch eine Art zivilen Gegenputsch die Machtverhältnisse in der Türkei zugunsten der AKP neu zu ordnen. Erdogans ziviler Putsch hatte jedoch bereits mit der Beendigung des Friedensprozesses mit der kurdischen Minderheit begonnen. Die gescheiterte Außenpolitik und die innenpolitischen Repressionen gegen oppositionelle Kräfte führten das Land in ein Chaos: Krieg gegen die KurdInnen, Ausschaltung der HDP, Ausgangssperren, Verbot von Presse- und Meinungsfreiheit, Bombenanschläge, Massenverhaftungen und die Einführung der Todesstrafe stehen auf der Agenda. Durch die Gleichschaltung der Kritiker und Medien befindet sich die Türkei auf dem Weg in eine Autokratie. Die oppositionellen Kräfte sind gespalten. Kann die EU noch gegenwirken? Wie geht es mit den EU-Beitrittsverhandlungen und dem Flüchtlingsdeal weiter? Und welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf die Migranten aus der Türkei in Deutschland?