Pressemitteilung

Die Linke setzt sich für eine Solidargemeinschaft ein

15. Mai 2017  Allgemein, Pressemitteilung

von links: Sebastian Lucke, Hans-Jürgen Kemmerle, Dörte Maisuraje, Peter Schimke (Sprecher, Susanne Lutz, Gabriele Eisel, Walter Kubach, Gudrun Glemser, Peter Hein und Stephan Ludwig
(nicht auf dem Bild: Elke Seidelmann-Kemmerle)

Knapp vier Monate vor der Bundestagswahl gibt sich die Partei Die Linke im Kreis Ludwigsburg optimistisch. Dies wurde jüngst bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverbands Ludwigsburg deutlich. In den Umfragen liege Die Linke bundesweit bei acht bis zehn Prozent, stellte der neue Kreisverbandssprecher Peter Schimke selbstbewusst fest. Schimke ist auch Bundestagskandidat der Linken im Wahlkreis Ludwigsburg und Mitglied des Kreistags sowie des Gemeinderats in Vaihingen/Enz. Im Wahlkreis Neckar-Zaber geht bei den Bundestagswahlen Walter Kubach für Die Linke ins Rennen. Wie Schimke, sprach sich auch Kubach für ein Ende der von der CDU/CSU, der SPD, den Grünen und der FDP betriebenen neoliberalen Politik und stattdessen für eine sozial gerechtere Solidargesellschaft aus. Die Linke setze sich „für gute Löhne, gute Arbeit und eine gute Rente für alle“ ein, erklärte Kubach.

Diese Haltung bekräftigte auch Stefan Dreher vom Linken-Landesverband Baden-Württemberg als Gastredner in seinem Vortrag „Die Linke will die Rente reparieren“. Dreher erläuterte, wie das System der gesetzlichen Rentenversicherung seit der Einführung der Riester-Rente mit dem Demografie-Argument „beschädigt“ wurde und wie es Die Linke wieder zu „reparieren“ gedenkt. Weder der Finanzmarkt, noch die Arbeitgeber seien an einem solidarisch finanzierten Rentensystem interessiert, so Dreher. Beide profitierten vom mittlerweile teilprivatisierten deutschen Rentensystem – die Finanzwelt vom Verkauf ihrer Rentenprodukte und die Arbeitgeber wegen ihres im Vergleich zum Arbeitnehmeranteil geringeren Beitrags zur Rentenfinanzierung.

Die Teilprivatisierung habe einzig den Arbeitgebern genutzt, kritisierte Dreher und skizzierte anschließend die Pläne der Linken: Das solidarische Rentensystem müsse Stück für Stück wieder hergestellt werden und auch die Selbständigen müssten ihren Beitrag zur Finanzierung des allgemeinen Rentensystems leisten. Als Beispiel für ein funktionierendes Rentensystem führte Dreher das Österreichische System an. Dort zahlten alle ins Rentensystem ein und hätten auch alle Rentnerinnen und Rentner genug zum Leben.

Bei den Kreisvorstandswahlen kandidierte Sebastian Lucke nicht mehr als Sprecher und auch die bisherige Schatzmeisterin Gudrun Glemser stellte sich nicht mehr zur Verfügung. Schimke wurde einstimmig zu Luckes Nachfolger gewählt. Der neue Schatzmeister des Ludwigsburger Kreisverbands der Linken heißt Stephan Ludwig. Dem neuen Kreisvorstand gehören überdies Gabriele Eisel, Gudrun Glemser, Susanne Lutz, Dörte Maisuraje Elke Seidelmann-Kemmerle, Peter Hein, Hans-Jürgen Kemmerle, Walter Kubach und Sebastian Lucke an. 

Aufruf zum Tag der Arbeit

25. April 2017  Allgemein, Pressemitteilung

DIE LINKE Ortsverband Marbach-Bottwartal ruft dazu auf, die vom Deutschen Gewerkschaftsbund in vielen Städten organisierten Demonstrationen und Kundgebungen zum 1. Mai zu besuchen.

Das diesjährige Motto: Wir sind viele. Wir sind eins. Für Rente, die reicht.

Programm in Ludwigsburg:

10.00 Uhr Auftakt am Forum, Eröffnungsrede und Start Demozug zum Marktplatz

11.30 Uhr Kundgebung auf dem Marktplatz in Ludwigsburg (Catharina Clay, Landesbezirksleiterin IG BCE Baden-Württemberg)

bis ca. 15.00 Uhr Hocketse mit Musik

Vom roten Bosch zur roten Clara

21. April 2017  Allgemein, Pressemitteilung

Die Stadtspaziergänger vor dem Clara-Zetkin-Haus

 

Zu einem „linken Stadtspaziergang“ auf den Spuren der Demokratie- und Arbeiterbewegung trafen sich Mitglieder des Ortsverbands Marbach-Bottwartal / Kreisverbands Ludwigsburg im Stuttgarter Hauptbahnhof. Vom Bahnhofsturm unterm Mercedesstern aus gab Erhard Korn von der Rosa Luxemburg Stiftung einen Überblick zur Entwicklung Stuttgarts zum Industriestandort und seinem Umbau zur „autogerechten Stadt“ nach den gewaltigen Kriegszerstörungen. Diesem Umbau war auch das Geburtshaus von Georg Herwegh zum Opfer gefallen. Der Dichter entwickelte sich vom führenden Vertreter der Demokratiebewegung von 1848 zum Sozialisten, dessen 1863 geschriebenes Lied die Gruppe als vorgezogenes Geburtstagsständchen sang:
„Mann der Arbeit aufgewacht, und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will.“

Stuttgart entwickelte sich zum Hauptort der Arbeiterbewegung, 1907 tagte hier sogar der Internationale Sozialistenkongress und beriet über den Kampf gegen den drohenden Krieg. Als er 1914 ausbrach, spaltete sich nicht nur die Sozialdemokratie in Stuttgart: während die SPD in der Stadt den Weltkrieg ablehnte, wurde er vom Landesvorstand unterstützt. Der Schlossplatz und das Wilhelmspalais waren Schauplätze der Novemberrevolution 1918, in der Württemberg als „sozialistische Republik“ propagiert wurde. 1920 schon musste aber Reichsregierung und Reichstag vor rechten Putschisten aus Berlin fliehen und Zuflucht im Kunstgebäude suchen.
Die Tour führte vorbei am Tagwachthaus, in dem der spätere Kurt Schumacher als Redakteur und scharfer Gegner der Nationalsozialisten gewirkt hatte – auch in Opposition zum SPD-Landesvorstand, der 1933 die Unterstützung der „nationalen Revolution“ beschlossen hatte.

Zum Mittagessen fuhr die Gruppe ins Clara Zetkin Haus in Sillenbuch, benannt nach der sozialistischen Frauenrechtlerin. Deren Auftritt in Steinheim am 17.Mai 1906 hatte im Bottwartal noch für große Aufregung gesorgt, weil eine Frau sprechen sollte. Der „rote Bosch“ gehörte anfangs zu ihren Förderern, bevor er ihr die Schuld an einem Streik in seiner Fabrik gab und die Unterstützung „der Roten“ beendete. Am Nachmittag erläuterte Janka Kluge von der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ die Geschichte des antifaschistischen Widerstands und des früheren Gestapo-Hauptquartiers „Hotel Silber“, in dem die verhafteten Sozialisten, Kommunisten und Gewerkschafter verhört und gefoltert wurden – aber auch der katholische Staatspräsident Bolz, der noch im Januar 1945 von den Nazis gehängt wurde.

In der Geißstraße endete der interessante Spaziergang zwischen Häusern, die 1909 saniert wurden vom „Verein für das Wohl der arbeitenden Klasse“, der gleichzeitig in einem vorbildlichen Wohnungsbauprojekt tausende von Arbeiterwohnungen baute.